Tanz des Jadehasen


Vom 10. bis 12. März sind acht Schüler der IGS Kaufungen nach Hannover gefahren, begleitet vom NaWi-Lehrer Herrn Polidori und dem Leiter der Roboter-AG Herrn Scheel. CeBit, na klar!

Die war auch! Aber diese Schüler wollten nicht nur Schauen und Ausprobieren, sie wollten selber was auf die Beine bzw. Räder und Tischtennisbälle stellen. Seit dem Ende der Sommerferien haben sie an ihren Robotern, auf Basis von Fischertechnik, gebastelt und, vor allem, programmiert, um an der RoboCup 2014 German Open Qualifikation teilzunehmen! Näheres unter: Robocup 2014 German Open Qualifikation.

Eine komplexe Aufgabe wollte bewältigt werden. Das mit dem „der Linie folgen“ war dabei nur eine Fingerübung. Aber was tun, wenn diese Linie plötzlich unterbrochen ist oder Hindernisse im Weg liegen oder stehen. Da müssen dann Ausweichroutinen geschrieben werden und ins Programm eingefügt werden. Kreuzungen, an denen immer rechts abzubiegen war, eine Rampe mit einer Steigung von 40%!

Gut vorbereitet und motiviert kamen sie um 10.00 Uhr im Lichthof der Leibniz-Uni an, ein etwa 30 mal 30 Meter großer, lichtdurchfluteter Raum, von dem ein großes Summen ausging, von den 50 anwesenden Mädchen und den weit über 300 Jungen und ihren Gerätschaften: Roboter, Computer, Werkzeug.

Das Team der IGS Kaufungen beim Einrichten der Arbeitsplätze.

 

Unsere, bisher nur, Jungs fingen sofort an ihre Sachen auszupacken und sich in die Arbeit zu stürzen. Letzte Vorbereitungen vor den drei Wettkampfläufen auf unterschiedlichen Routen. Testläufe, kleine Anpassungen an die Gegebenheiten vor Ort, Testlauf und nochmal Testlauf.
Diese Testläufe verliefen auch völlig zufriedenstellend, aber wie es so häufig ist, ist die Realität in Wirklichkeit ganz anders. Es fehlte das Quäntchen Glück und dann hatten die Teams auch noch mit abfallenden Zahn- und sonstigen Rädern zu kämpfen. Ein Lauf nach dem anderen musste abgebrochen werden.

Aber dann wendete sich das Blatt doch noch ein wenig, Jakob und Ben gelang ein beachtlicher Lauf, für den sie 1/3 der erreichbaren Punkte erhielten.

Jakob und der Roboter beim Erreichen der zweiten Ebene.

 

Ja und dann, dann kam der „Tanz des Jadehasen“ (so heißt auch der Roboter der gerade auf dem Mond herumkurvt). Lando und Simon, die ihr Team so genannt hatten, hatten sich die Aufgaben geteilt.

Simon, unser Jüngster, 7. Klasse, hatte die Aufgabe in einem Raum von 120 cm x 90 cm eine Getränkedose zu finden, anzuheben und auf ein dreieckiges, 5 cm hohes Podest in einer Ecke des Raumes zu stellen. Eine Aufgabe, die viele der Besten ausgelassen haben, weil sie ihnen zu komplex erschien. Jadehase in Position, Knopf gedrückt, eine Schrecksekunde lang nichts, und dann ging’s los: Schwenk nach links, gerade aus, rechts, nichts zu „sehen“, nochmal das Gleiche, wieder nichts, beim 4. Versuch, endlich! Dose erkannt, kurze Kunstpause, kleine Hopser auf die Dose zu, noch ein wenig genauer positionieren mit kleinen Trippelschritten, Greifarm öffnen, herunter schwenken, greifen, heben, drehen, auf Podest zu fahren, abstellen, Greifarm zurück, Fertig. Donnernder Applaus, nicht nur von den Teamkollegen.

Simon startet den Roboter zum ersten Lauf.

 

Nächstes Jahr werden wieder Schüler – und auch Schülerinnen? – nach Hannover fahren. Aber egal, wie das ausgeht, mir wird der „Tanz des Jadehasen“ unvergesslich bleiben.

 

Andreas Scheel