Projekttag: Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage 2019


Besuch der Gedenkstätte Breitenau in Guxhagen

Am 31.01.2019 besuchten zwei Klassen, die 9d und 9g, die Gedenkstätte in Breitenau. Die Existenz des ehemaligen Arbeits- und Erziehungslagers in der Nähe Kaufungens war nicht vielen Schülerinnen und Schüler bekannt. Nachdem wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor Ort ankamen, eröffnete sich ein erster -sehr angenehmer- Eindruck der Gedenkstätte, die in voller Sonne auf der anderen Fuldaseite zu sehen war.

In der Gedenkstätte angekommen, wurden wir von einem Team begrüßt und begannen die Besichtigung mit einem kurzen Einführungsfilm.
Wir erfuhren, dass die Gedenkstätte früher eine katholische Kirche war, die umgebaut wurde und daraufhin viele unterschiedliche Funktionen hatte. Die Kirche war ein Gefängnis, in der NS-Zeit ein Arbeits- und Erziehungslager, später ein Erziehungsheim für schwererziehbare Mädchen und heute steht dieser Teil der Kirche leer.

Auf einer Seite der Kirche wurden Menschen eingesperrt, auf der anderen fanden und finden heute immer noch Gottesdienste statt. An diesem Tag beschäftigten wir uns die meiste Zeit mit der Funktion des Arbeits- und Erziehungslagers. Wir schauten uns die Schlafsäle, die Isolierungszellen, die Waschräume, das Gelände und die ehemalige Verwaltung an.

Wir erfuhren, dass ein Arbeits- und Erziehungslager die Aufgabe hatte Menschen zu brechen und arbeitsgefügig zu machen. Dafür wurden die Menschen nicht nur körperlich gequält, sie wurden auch psychisch misshandelt und erniedrigt, z.B. mussten die Gefangenen jeden Morgen und Abend 2 Stunden in Reih und Glied stehen bis Aufpasser die Gefangenen aufforderten zu arbeiten oder in ihre Schlafzelle zu gehen.

Nach der Besichtigung des Kirchengebäudes konnten wir uns die ständige Ausstellung der Gedenkstätte und schließlich Originalakten von ehemaligen Gefangenen anschauen. Viele der Gefangenen waren Juden, Polen, Osteuropäer, Franzosen oder Bürger, die die Politik der Nationalsozialisten in Frage gestellt haben.
Dies war eine Besonderheit, da in Deutschland nur sehr wenige Akten von ehemaligen Gefangenen existieren.