Made in Kaufungen


Und was für eine! Eine erst ganz unscheinbare. Erst gar nicht als solche zu erkennen. Ab und zu ließ sie sich blicken. Aber man musste schon ganz genau hinschauen. Erste Anzeichen ihrer Existenz waren schon vor drei Jahren zu sehen. Immer mal ging, scheinbar, ein Programm nicht oder der Stecker war zu locker. Aber es war der Motor. Der eine von 8 Motoren von Fischertechnik. Als klar wurde, dass es an ihm liegen musste, habe ich ihn auseinander genommen. Erst dachte ich, wenn ich den abgebrochenen Kontakt wieder angelötet hätte, würde er wieder funktionieren. Pusteküchlein. Das war Ende Januar. Da haben die beiden Charlotten dann eben doch nur ein zweirädriges Gefährt gebaut.

Krk, krk. Wer es hören wollte, hätte es hören können. Schon klar erkennbar frass der Wurm sich weiter durch die RoboCup-AGs. Fischertechnik und Selbstbau. Es schien als seien die Mikrocontroller suizidgefährdet. Einer nach dem anderen hing sich auf. Reset, eine Weile ging’s gut, dann ging wieder nix. Aber wir hatten doch die gleiche Hardware, also fast, also vorher ein Motortreiber und zwei Motoren, diesmal doppelt soviele. – Das macht zusammen – mal überlegen- ah – o.k. Nur, dass jetzt eben auch doppelt so hohe Bremsströme auftraten. Da hatten die Mikrocontroller keinen Bock drauf.

Krk, Krk, Krk. Immer fetter wurde der Wurm. Fraß an der Motivation, fraß an der Baugeschwindigkeit, fraß die Zeit einfach weg. – Alles fertig? – Spannung drauf…

Leider hatten wir weder Pfanne noch Eier, genügend Hitze hätten wir gehabt. Platine hin, Motortreiber sowieso. Einen Tag vor Hannover!!!

KRRK, KRRRK. …und vorwärts, rückwärts, seitwärts, ran, hoch, runter, zickezacke,… Nur noch ein bisschen programmieren, dann kann´s losgehen, nur noch Stunden bis zum Wettbewerb.

P E N G! Kurzschluss! Noch´n Motortreiber. Na dann halt mit zwei Rädern. – Nein? – Der erste einrädrige Roboter der Welt. (s. Video) Ergebnis: 10 Punkte.

KRKRK, KRRKKR. Fett. Sehr fett. Aber immer noch flink genug den nächsten Roboter zu erreichen. …ein Hut, ein Stock, ein Regenschirm…aber die Sensoren gaben keine ordentlichen Werte. Rechts Abbiegen, kein Problem, aber links… Auch durch hohe Sonderzahlungen an die Schiedsrichter konnte nicht erreicht werden, dass sie die Linkskurven aus dem Parcours nahmen. Ergebnis: Na, ja.

HA, HA, du fette Made. Abgehängt. Ätschibätschi. Läufe für die Götter. Links, rechts, Bumper, Hindernis, Rampe, Gap. HA,HA, perfekt. – Bei den Probenläufen. – Der blöde Engerling muss Verbündete gehabt haben, wie hätte sonst der Wertungslauf schief gehen können. Immerhin, Platz 14. Aber verdient hätten René und Philipp mindestens das Treppchen.

KRRRRRRRRRK. Hexapod, griech., der, Roboter mit sechs Beinen. Beine aus´m 3-D-Drucker, Servos von Robotshop, Platinen von Julian, Gehäuse von Alex. Sirr, prk, sirr, prk. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. ER IST GELAUFEN. Aber unsere Freundin hatte noch Hunger. 10 Tage vor Hannover alles auf vier Räder gestellt. Profis wie die beiden kriegen das hin. Dritter Platz.

Krk, krk, krk. Auch auch bei den amtierenden Vizemeistern lief nicht alles rund. Hölle sag ich euch, erster Lauf perfekt (s.o. Zeitraffer), aber der zweite: zum heulen. Erst beim dritten haben sie alles klar gemacht. Erster. Wie´s mir kurz vor dem dritten Lauf ging? So:

Gelernt haben wir mal wieder sehr viel. Das werden wir jetzt alles umsetzen, denn zwei Teams fahren nach Magdeburg zur deutschen Meisterschaft: „Dazenta“ und „Käsehäppchen“. Ob sie es zur Weltmeisterschaft nach Leipzig schaffen?

Wie sagt der Kaiser? – Genau.

Andreas