Gesamtsanierung IGS Kaufungen abgeschlossen


Eine der größten Schulsanierungs- und Neubauvorhaben des Landkreises Kassel ist abgeschlossen: Der 3. Bauabschnitt der IGS Kaufungen ist fertig gestellt und wurde offiziell an den Schulträger Landkreis Kassel übergeben. “Wir führen zwar keine Statistik über so etwas, aber ich glaube, dass wir heute eine der am längsten andauernden Schulbaumaßnahmen im Landkreis Kassel zu Ende führen können”, weist Landrat Uwe Schmidt auf die seit über 20 Jahren dauernde “sehr wechselhafte” Baugeschichte der Kaufunger Gesamtschule hin.

Der “letzte Akt” der Kaufunger Schulsanierungsgeschichte war der Neubau des Zentralgebäudes, das mit dem Abbruch des alten Unterrichtsgebäudes Mitte März 2011 begonnen hatte. Bereits Mitte Juni 2011 war das 1971 fertiggestellte ehemalige Hauptgebäude der Kaufunger Gesamtschule vollständig verschwunden – die alte Gesamtschule “lag in Trümmern, wie es in einem Pressebericht hieß”, warf Schmidt einen Blick zurück.
Der jetzt fertig gestellte 3. Bauabschnitt der neuen IGS beherbergt die gemeinsam von Schule und Gemeinde genutzte Bibliothek und die Mensa der Schule. Schmidt: “Herzstück des neuen Zentralgebäudes ist die Aula, die Platz für 500 Menschen bietet und mit Requisitenraum und Künstlergarderobe für eine vielfältige Nutzung prädestiniert ist”.
Komplettiert wird das neue Gebäude durch zwei Musikräume, Räumlichkeiten für die Schulsozialarbeit, die Schülerverwaltung und einen “Raum der Stille”. “Hier sollen die Schüler die Möglichkeit erhalten, dem Trubel des Schulalltags zu entfliehen und für sich zur Ruhe zu kommen – Räume dieser Art gehören zu einem modernen an den Bedürfnissen der Schüler ausgerichteten Schulkonzept”, so Landrat Schmidt weiter. Das neue Zentralgebäude schließt direkt an das bereits vorher sanierten Technikgebäude an.

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger ist das neue Zentralgebäude “nur noch” zweigeschossig und passt sich so in das restliche Schulgelände “sehr harmonisch” ein, betonte Schmidt.

Der Abbruch des Altgebäudes war eine “Herkulesaufgabe”, erläutert der Landrat. Mit 32.400 Kubikmeter umbauten Raum war das ehemalige Hauptgebäude der IGS Kaufungen eines der größten Schulgebäude im Landkreis. Das beauftragte Abbruchunternehmen Becker aus Gudensberg musste 8.000 Quadratmeter abgehängte Decken, 3000 Quadratmeter Wände, 230 Fenster, acht Kilometer Elektrokabel und einen Kilometer Wasserleitungen und Heizungsrohre entfernen. Beim Gebäudeabbruch fielen rund 4.500 Kubikmeter Beton an. Allein die Kosten für den Abbruch beliefen sich auf rund 830.000 Euro.

Landrat Schmidt bedankte sich bei den am Bau beteiligten Unternehmen, dem Architekten Joachim Döring aus Kaufungen und den Mitarbeitern der GHT-Gesellschaft für Projektmanagement in Kassel dafür, dass es trotz der “nicht einfachen Bauarbeiten” gelungen ist, den Neubau des Zentralgebäudes termingerecht fertig zu stellen. Besonders positiv sei, dass auch der vereinbarte Kostenrahmen eingehalten worden ist. Schmidt: “Dies zeigt, dass gut vorgearbeitet wurde und die fast ausschließlich aus der Region stammenden Firmen hier in für alle Beteiligten gute Arbeit geleistet haben”. Die Gesamtinvestitionskosten für das neue Zentralgebäude belaufen sich auf rund sieben Millionen Euro.

Schmidt erinnerte daran, dass der Anlass für Neubau und Sanierung der IGS die PCB-Belastung des alten Allgemeinen Unterrichtsgebäudes war.
Ursprünglich hatte der Kreis geplant, die Gesamtinvestition für die bereits im März 2011 fertig gestellten Klassenhäuser und Abbruch und Neubau des Zentralgebäudes in Höhe von rund 20 Millionen Euro in dem für den Landkreis mittlerweile “gewohnten und bewährten” Modells einer Öffentlich-Privaten-Partnerschaft (ÖPP) durchzuführen.

Nicht zuletzt auf Drängen des Regierungspräsidiums Kassel, das einer Aufstockung der ÖPP-Investitionspakete ablehnend gegenüberstand, habe man entschieden, rund 13 Millionen Euro aus dem Landesprogramm “Schul- und Hochschulbau” für die IGS Kaufungen zu nutzen. Die Restsumme wurde über ÖPP abgewickelt, teilte der Landrat mit.

Hintergrund:
Die IGS Kaufungen wurde von 1989 bis 1995 Asbest- und PCB saniert. In den folgenden Jahren haben an der Schule umfangreiche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen stattgefunden. Dazu gehörten die Vollendung der multifunktional nutzbaren Pausenhalle und Baumaßnahmen in Verbindung mit dem ausgebauten Ganztagsangebot der Schule. 2007 schloss sich eine ÖPP-Grundsanierung an. Im Zuge dieser Arbeiten wurden an der Fassade des “Allgemeinen Unterrichtsgebäudes” im Bereich der Fugen zwischen den Betonteilen unregelmäßige Füllungen festgestellt. Messungen in den Klassenräumen ergaben erhöhte PCB-Werte, die letztlich zur Entscheidung führten, das betroffene Gebäude abzubrechen und die benötigten Klassenräume an anderer Stelle des Schulgeländes neu zu errichten. (pm)

Quelle: http://www.nh24.de/index.php/panorama/22-allgemein/61282-gesamtsanierung-igs-kaufungen-abgeschlossen vom 07.12.2012

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