2.Tag, Montreal


Jetlag ick hör dir trapsen. Na, und trotzdem musste die Stadt ja erobert werden. Ich also heute (Samstag, 16.6.) um 7:15 Uhr aus dem Haus und mal schauen, wo wir gelandet sind. Wo ist die nächste Boulangerie, der nächste Supermarché. Schließlich wollten wir ja was frühstücken. Und ich kann euch sagen: Samstag morgens is es in Montreal genauso ruhig wie in Kaufungen, kaum wer auf der Strasse. Nur vereinzelt Leute, wie wir sie aus Ami-Filmen kennen: Papptablett mit Pappbechern, mit Kaffee oder sowas drin. Na klar, da ist ja auch das Starbucks schon. Also, wenn man die Chaussee de la Côte-de-Neige hochgeht, rechts. Oben am Ende ist dann n Supermarché von “Metro”, natürlich 24h offen.

Und überhaupt: Ich fühle mich die ganze Zeit in die Geschichten versetzt, die uns die amerikanische Filmindustrie zur Verfügung stellt: Wahnsinnig breite Strassen, wahnsinnig riesige Autos, so Trucks mit ner ausladenden Motorhaube.

Nach dem Frühstück Sight Seeing: Der Mount Royal, Namensgeber der Stadt, musste erklommen werden. Am Supermarché links abbiegen und dann rechts auf den Friedhof. Auch wieder son Superlativ. Der ist nicht nur riesig, sondern da gehen Strassen durch, die mit den riesigen Autos befahren werden dürfen. Die Gräber “nur” durch Grabsteine gekennzeichnet, nicht mit Vorgarten wie bei uns, keine Wege zwischen den Gräbern.

Auf dem Weg nach oben, ein Mausoleum, dreistöckig mit vielen Gängen. Die Namen der Verstorbenen v.a. italienisch klingend. Nach langer Wanderung endlich ein Tor,

dahinter liegend ein Naherholungsgebiet mit See. Aber, das glaubste jetz nich, die Tore, am Wochenende, verschlossen. Wieder ganz zurück laufen und den Berg auf der anderen Seite des Friedhofszauns wieder hoch, bei der Hitze? Oder über den Zaun klettern? Pietätlos. Zwei von unseren Scouts finden dann etwas oberhalb eine Lücke im Zaun.

Am See Verschnaufpause, Wasser- und Honigmelonen. Fototermin fürs Preisrätsel (s. gesonderten Artikel). Danach schließen wir uns dem Menschenstrom Richtung Gipfel an. Son Mist, wir haben unsere Selfiestangen

vergessen, jetzt haben wir zu Hause garnichts vorzuweisen, geschweige denn auf Facebook. Na dann geniessen wir doch einfach mal nur die Aussicht über Stadt und Land. Wo ist denn jetzt der Palais des Congrès, der Veranstaltungsort des RoboCups. Im Gewimmel der Skyline nicht wirklich auszumachen.

Jetzt aber schnell nach Hause, wir wollen doch noch an unseren Robotern arbeiten. Viel Zeit blieb dann doch nicht mehr, aber immerhin hat “HkiWs” den Fehler auf der Platine gefunden. Muss Morgen neu gelötet werden.

Gute Nacht.

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